Oct 4, 2017 6:45 AM
thyssenkrupp bündelt Schmiedeaktivitäten in seiner Komponentensparte und gründet eines der größten Schmiedeunternehmen der Welt
- Strategische Weiterentwicklung in der Komponentensparte schreitet voran
- Zentrale Steuerung des globalen Produktionsnetzwerks steigert Wettbewerbsfähigkeit
- Entwicklung neuer Produkte für neue Märkte und Industrien im Fokus
thyssenkrupp integriert seine Schmiedeaktivitäten innerhalb der Komponentensparte des Unternehmens und formt daraus eines der größten Schmiedeunternehmen der Welt mit Standorten in Nord- und Südamerika, Europa, Indien und China. Die neue Geschäftseinheit (Business Unit) thyssenkrupp Forged Technologies geht mit Beginn des neuen Geschäftsjahres zum 1. Oktober mit rund 7.000 Mitarbeitern an insgesamt 18 Produktionsstätten und einem breit aufgestellten Händlernetzwerk in über 70 Ländern an den Start. Die Business Unit erwirtschaftet einen Umsatz von über einer Milliarde Euro und betreibt weltweit über 50 Schmiedepressen. Geführt werden die Geschäfte der global agierenden Unternehmensgruppe vom thyssenkrupp Quartier in Essen. Das Produktportfolio umfasst geschmiedete und bearbeitete Komponenten und Systeme für die Automobil- und Baumaschinenindustrie sowie für den allgemeinen Maschinenbau.
Dr. Karsten Kroos, CEO der Komponentensparte von thyssenkrupp: „Mit der Bündelung unserer Schmiedeaktivitäten richten wir das Komponentengeschäft von thyssenkrupp auf weiteres profitables Wachstum aus. Zum einen können wir durch die zentrale Steuerung unseres weltweiten Produktionsnetzwerks unsere Anlagen effizienter ausnutzen und noch stärker an den Bedarfen unserer Kunden ausrichten. Zum anderen wollen wir mit der gebündelten Wertschöpfungskompetenz neue Produkte für neue Industrien und Märkte entwickeln. Damit wollen wir zukünftig unabhängiger von bisherigen Anwendungsfeldern wie dem klassischen Verbrennungsmotor werden, für den wir heute noch einen Großteil der Schmiedekomponenten herstellen.“
Die neue Unternehmensgruppe besitzt eine führende Marktposition im Bereich Kurbelwellen sowie Baumaschinenkomponenten in den Sektoren Bauwirtschaft, Bergbau und Landwirtschaft. Durch die Zusammenführung der Werkstoff- und Bearbeitungskompetenzen soll das Produktportfolio in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Vielversprechende Anwendungsfelder liegen in der Rohstoffgewinnung, der Energieerzeugung und im Mobilitätssektor. Zur Entwicklung neuer Produkte für neue Kunden- und Marktsegmente wird die Vertriebs- und Unternehmensentwicklung des neu geschaffenen Unternehmens auf zentraler Ebene neu aufgestellt und gestärkt.
„Wir haben unser Produktportfolio im Automobilsegment in den letzten Jahren in Richtung Fahrwerkstechnologie hin ausgerichtet. Der Anteil der Motorkomponenten beträgt heute nur noch zwanzig Prozent unseres Umsatzes. Mit der Entwicklung neuer Schmiedeprodukte für neue Märkte und Kunden wollen wir diesen Anteil zukünftig noch weiter verringern und dafür Wachstumspotenziale im Industriekomponentengeschäft heben“, so Kroos weiter.
Hervorgegangen ist die neue Business Unit Forged Technologies aus den bisher eigenständigen Geschäftseinheiten zur Produktion von Kurbelwellen (Business Unit Forging & Machining) mit Sitz in Brasilien und Laufwerkskomponenten (Business Unit Undercarriages) mit Sitz in Italien. Beide Einheiten wurden in den letzten Monaten restrukturiert und intensiv auf die Integration vorbereitet. So wurde die Organisationsstruktur der neuen Geschäftseinheit verschlankt und wettbewerbsfähig aufgestellt.
thyssenkrupp Business Area Components Technology
Die Business Area Components Technology produziert und vermarktet weltweit Hightech-Komponenten für die Automobilindustrie und den Maschinenbau. Im Automobilgeschäft umfasst die Produktpalette im Bereich Powertrain gebaute Nockenwellen, Haubenmodule mit integrierten Nockenwellen und Kurbelwellen sowie im Bereich Chassis gefertigte Lenkungs- und Dämpfersysteme, Federn und Stabilisatoren; hinzu kommt die Montage von Achsmodulen. Im Industriegeschäft liefert die Business Area hochwertige Komponenten für Baumaschinen und Windkraftanlagen sowie für zahlreiche Anwendungen des allgemeinen Maschinenbaus. Components Technology deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Geschäfts ab: von der Entwicklung und Fertigung von Komponenten über die mechanische Bearbeitung bis hin zum Zusammenbau hochkomplexer Systeme. Immer wichtiger werden dabei mechatronische Lösungen mit Elektronik und Software aus Eigenentwicklung. Die Business Area erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015/16 einen Umsatz von rund 6,8 Milliarden Euro.